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 Wonderful life?!

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Melloni
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Melloni




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BeitragThema: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:18 am

Huhu,hier findet ihr meine Kurzgeschichten und vereinzelt auch andere Texte Smile.Ich bitte darum,dass sie nicht kopiert werden oder so etwas in der Art,aber das sollte klar sein Wink.Viel Spaß beim Lesen!LG Mello
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:19 am

Egal

An einem völlig gewöhnlichen Montag stand ich missmutig auf. Der Wecker hatte mich zuvor unbarmherzig aus meinem tiefen Schlaf und damit aus einem wunderbaren Traum gerissen. In letzterem war ich mit meinem Pony Melloni, genannt Melli, über ein Stoppelfeld galoppiert. Die negativen Gedanken wehte der Wind aus meinem Kopf, alles war schön. Ich strahlte und ritt dem blauen Himmel entgegen. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich die gesamte Welt umarmen können. Stattdessen parierte ich meine Stute durch, gab die Zügel nach und ließ das Tier im Schritt vor sich hin trotten. Während wir uns langsam wieder Richtung Stall bewegten, umklammerte ich den kräftigen Hals meines stämmigen Haflingers. Das Gesicht hatte ich tief in die alles Andere als üppige Mähne vergraben, mit Genuss sog ich den Pferdegeruch tief ein, um ihn auch dann abrufen zu können, wenn ich gar nicht am Stall war. Mit dem Gedanken an solch schöne Momente verdrängte ich immer das Schlechte. Diesen Morgen war das der Gang in die Schule. Lustlos machte ich mich betont langsam fertig und schlich dann die Treppe hinab, wo meine Mutter bereits abfahrtbereit wartete. Mit der Ruhe weg packte ich in letzter Sekunde meine Tasche, schulterte sie und trottete meiner Mutter ohne jegliche Begeisterung hinterher. Schon saß ich im Auto, was sich unaufhaltsam auf den grausigsten Ort der Welt zu bewegte. Dabei handelte es sich um die Schule, ein Gymnasium in der Stadt, recht klein und ohne besonders guten Ruf. Wäre ich damals nicht auf diese Schule gegangen, wäre alles eventuell besser geworden. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Das dachte ich mir während des Aussteigens. Alleine schlurfte ich über den Bürgersteig, brachte die letzten Meter auf dem Weg zur Hölle hinter mich. So sehr vertieft, wie ich war, merkte ich gar nicht, wie ich einem älteren Schüler in die Fersen lief. Er schaute mich aufgebracht und abschätzig an, lächelte amüsiert und ging dann normal weiter. Die erste Blamage war soeben erfolgt. Jedoch war mir das mittlerweile egal. Ohne aufzublicken wagte ich mich bis zum Klassentreffpunkt vor. Alle schauten mich voller Spott an und einige Jungen brüllten mir ironisch eine Begrüßung zu. Auch solche Angriffe streiften mich nicht einmal, ich hatte gelernt, mich um so etwas nicht mehr großartig zu kümmern. Nach außen hin bot ich den Anblick, als ob mir das egal wäre, doch tief in mir kämpften Wut und Traurigkeit miteinander, ohne dass jemals ein Gefühl siegen würde. Fast schon Hilfe suchend blickte ich mich nach einem einigermaßen netten Mädchen um, neben dem ich die Treppe zu unserem Klassenzimmer hochgehen könnte. Alleine fühlte ich mich immer so unglaublich stark beobachtet, fast schon bewacht. Ich war das Spottobjekt der gesamten Jahrgangsstufe, das war leider Tatsache. Wie um meinem Ruf alle Ehre zu machen, war ich wieder sehr unachtsam. Anstatt mich auf den Weg zu konzentrieren, den ich nun doch alleine zurücklegen musste, hatte ich wieder lang und breit nachgedacht. So war es nicht weiter verwunderlich, dass ich, weil ich so langsam ging, geschubst wurde. Niklas brüllte mich mit unverständlichen Worten an, drängte mich auch noch geradewegs in meinen Schwarm hinein. Letzterer blickte sich nach mir um und starrte mich eine Weile hasserfüllt an, dabei weitergehend. Zum Glück war das Ziel bald darauf erreicht. Aufamtend entfloh ich in meine Ecke, in der ich eigentlich immer meine Ruhe hatte. An diesem Morgen jedoch nicht. Entschlossen und mit zornigem Ausdruck schritt mein Schwarm auf mich zu. Ich ahnte, was mal wieder kommen würde und stellte bereits auf Durchzug. Wie erwartet hielt er mir eine Rede darüber, dass ich ihn total nerve und ich das mal lassen solle. Ich nickte ab und an einfach mal, hörte gar nicht wirklich hin. Denn es war mir egal. Endlich schellte es und ich verzog mich eilig auf meinen Platz in der hintersten Ecke des Raumes, so kam es mir zumindest vor. Mit Hingebung räumte ich die benötigten Materialien auf meinen Tisch, bevor ich so tat, als ob ich Vokabeln lernte. Warum tat ich das überhaupt? Eine Stimme in mir rief, dass ich dies täte, weil ich Angst vor erneuten Angriffen hätte. Eine andere appellierte dagegen und trug mir auf, damit aufzuhören, da diese Schwachköpfe mir eh egal waren. Ich unterwarf mich der zweiten „Eingebung“ und räumte mein Buch ein. Da betrat auch schon der Lehrer den Raum. Von da an saß ich in meiner Ecke, konzentrierte mich ein wenig und meldete mich nie. So kannten mich meine Lehrer nicht, so dass sie mich immer mal wieder auffordernd anblickten. Fast unmerklich schüttelte ich den Kopf. Ich traute mich nicht mehr in letzter Zeit, hatte keine Lust auf hirnlose Kommentare dieser ganz besonders Schlauen. Wieder ermahnte mich eine Stimme, diese Angewohnheit zu unterlassen. Wie recht sie doch hatte. So gab ich mir einen Ruck und machte im Unterricht mit. Jegliche Meinungen der anderen darüber nahm ich eigentlich gar nicht wahr. Sie waren mir egal. Glücklich mit dieser Entscheidung machte ich mich auf den Weg zum Auto. Rasch stieg ich ein, strahlend wie lange nicht mehr. Meine Mom gab Gas und wir fuhren an der Schule vorbei. An der Ampel mussten wir anhalten, die Schüler aus meiner Klasse warteten an der Fußgängerampel auf grünes Licht. Spontan öffnete ich das Fenster und rief in Richtung meiner Mobber: „Ihr seid mir egal.“
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:20 am

Versunken

Wie auf heißen Kohlen zappelte ich auf meinem Platz herum, wartete auf den Gongschlag, der den Beginn der Pause ankündigte. Schließlich war das Schellen vernehmbar und ich sprang von meinem Stuhl auf. Wie gejagt schnappte ich mir meine Jacke und zog sie über. Auf dem Weg die Treppe hinunter zog ich mir den Reißverschluss zu, dann trottete ich hinter dem Strom her, dabei den Blick stets auf den gefliesten Boden gerichtet. Scheu blickte ich auf, als ich durch die breite Tür nach draußen unter das Vordach trat. Rasch hetzte ich auf einen entlegenen Teil des Schulhofes, wo ich für gewöhnlich meine Ruhe hatte. Wie jeden Tag zog ich meinen lilanen iPod aus der Tasche und steckte mir die türkisen Kopfhörer in die Ohren. Kurz danach erklang Grenade, mein zweites Lieblingslied. In den nächsten zwei Minuten war ich konzentriert auf das Lied, versuchte mir den Text einzuprägen, was mir auch recht gut gelang. Da kamen Svenja und Pia herbeigelaufen, machten Halt vor mir. Mit der Ruhe war es für diese Pause vorbei, das war mir klar. Leicht genervt nahm ich die Kopfhörer heraus und verstaute den iPod wieder in einer Tasche. Ich plauderte eine Weile mit den recht netten Mädels über alles Mögliche. Dabei beschlossen wir, zu dem Rest vom Fest zu gehen. Ich fühlte mich dort immer wie das fünfte Rad am Wagen, zwar anwesend, aber nicht wirklich wahrgenommen. So war es auch an diesem Tag, warum auch nicht? Angestrengt starrte ich auf das rötliche Pflaster den Schulhofes, versuchte mir das Muster zu merken. Derweil spürte ich einige Blicke auf mir lasten, was ich gekonnt ignorierte. Da stand er plötzlich in meiner Nähe, schaute mich jedoch nicht an. Das war die optimale Gelegenheit. Während Joel Niklas beobachtete, während letzterer einige Schüler mit Wasser bespritzte, konnte ich einen schier endlos langen Blick riskieren. Wie in einem Ozean versank ich in diesem fantastischen Blau seiner Augen. Mein Herz klopfte wie verrückt, ich befürchtete, gleich zu ersticken, weil ich das Atmen vor lauter Begeisterung vergaß. Es war ein Gefühl wie bei einem Tauchgang. Man hatte tief in einem die Befürchtung, nicht rechtzeitig an die Oberfläche zurückzukehren, qualvoll zu ertrinken. Genau so fühlte ich mich. So schnell es nur irgendwie ging musste ich aufhören, in diese Augen zu blicken. Denn sonst würden sie mich immer tiefer in ihren Bann ziehen, bis ich so abhängig wäre, dass es schon gefährlich sein würde. Ich war klug genug, den magischen Augenkontakt zu beenden, bevor es zu spät war. Doch das Herzklopfen blieb. Joel starrte mich an, ich konnte seinen Ausdruck nicht deuten. Jedoch ahnte ich voraus, dass es keineswegs eine fiese Andeutung war. Und dann war es so weit. Er sprach mich an, ob ich mal kurz mitkommen könne. Erstaunt wie ich war konnte ich bloß nicken, folgte ihm dann ohne ein Wort zu sagen zum Altfeld zurück. Dort setzten wir uns gemeinsam auf eine Bank. Nach einer Weile holte Joel tief Luft und begann seine Rede. Er meinte zu mir: „Hey, ich habe gemerkt, dass dir die Situation momentan nicht so passt. Das verstehe ich, ich war nicht gerade nett. So gemein hätte ich nie sein dürfen. Das war alles nicht so gemeint, ganz ehrlich. Ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen. In Zukunft werden wir…“ Der folgende Teil schien ihn einiges an Überwindung zu kosten. Und ich hätte niemals erwartet, jemals solche Worte aus Joels Mund zu hören. Unfassbar, aber er sagte: „Wir werden uns gut vertragen. Als du mir eben in die Augen geschaut hast, war das wie ein Erwachen für mich. In deinem Blick habe ich alles erkannt, was ich dafür benötigte. Zugegeben, manchmal hatte ich Angst, du würdest mich plötzlich überfallen und küssen, eine grauenvolle Vorstellung. Ich weiß nun, dass du tapfer und stark bist, dass du dir jemanden verdient hast, der dich wirklich mag. Ja, ich habe erkannt, dass du mich magst, obwohl ich dich wie Dreck behandelt habe. Dazu habe ich noch etwas zu sagen. Du liebst nicht nur. Ganz einfach, du wirst auch geliebt. Von mir, ich war nur zu feige, dir das zu sagen. Als du eben so gesehen in meine Gedanken eingedrungen bist, war das der Antrieb dafür, dir dies zu sagen. Möchtest du trotz diesem Vorspiel mit mir gehen?“ Ich hauchte ein zartes, aber entschlossenen Ja in seine Richtung, musterte ihn noch einmal kritisch. Dieses Lächeln, wie sehr ich es mochte. Und dazu diese Augen. Nicht zu vergessen dieser Charakter. Das würde toll werden. Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, umfasste Joel meine Hüften und zog mich an sich, ohne jegliche Gewalt aber. Ich ahnte, was folgen würde. Er reckte sich ein kleines Stück zu mir hinauf und blickte mir in die Augen, bevor er mir einen ungeschickten Kuss auf den Mund gab. Aber dennoch war dies mein erster Kuss, also ein Grund zur Freude. Angetrieben von Begeisterung und Überraschung umarmte ich meinen ersten Freund, der mich dabei glücklich anstrahlte. Von da an war ich hoffentlich für immer vergeben. Und wenn ich das nicht sein würde, so würde ich trotzdem immer versunken sein. Versunken in diesen Augen.
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:21 am

Aufgesogen

Kälte empfing mich, als ich aus der Haustür trat. Kalter Wind peitschte in mein Gesicht und meine Augen tränten. All das kümmerte mich nicht. Mein Herz pulsierte, ich spürte den regelmäßigen Schlag. Langsam lief ich durch den tiefen Schnee, der unter meinem Gewicht nachgab. Nach einer Weile kam ich an der Schule an. Ein ganzer Schwung Schüler stand auf dem vorderen Hof und veranstaltete eine Schneeballschlacht. Ohne noch einmal den Blick von dem weißen, glitzernden Boden zu heben, trat ich bis zum Eingang vor. Ich zögerte, atmete noch einmal díe erfrischende Morgenluft ein. Dann drang ich vor in die dunkle Welt. So hatte ich die Schule genannt. Sie stellte für mich ein Unheil dar, so groß wie kein zweites war. Dies liegt daran, dass mich niemand so akzeptiert, wie ich eben bin. Meine Gefühle wurden nicht ernst genommen. Das an sich würde ja noch zu ertragen sein. Aber unerwiderte Liebe tat besonders weh. Ja, ich habe Erfahrung damit gemacht, zu viel sogar. Alles begann mit dieser magischen Begegnung. Es war wie ein Erwachen gewesen und Liebe auf den ersten richtigen Blick. Ein Glücksgefühl strömte damals durch meinen Körper, Schmetterlinge flatterten wild in meinem Bauch. Es war schön, verliebt zu sein. Aber leider nicht lange. Alles ist an das Tageslicht gekommen. Und ja, der Zauber ist vorüber. Nun waren Kummer und Schmerz an der Tagesordnung. Es war seelischer Schmerz, dem ich ausgesetzt war. Ich hatte das Gefühl, mich immer zu distanzieren von allen Anderen. Das war mit Sicherheit falsch. Jedoch hatte ich furchtbare Angst. Angst davor, dass ich einen schwerwiegenden Fehler begehen könnte. In der Zwischenzeit hatte ich es schon geschafft bis zu dem Klassenraum. Ich stand alleine vor der abgeschlossenen Tür und starrte auf den Boden. Plötzlich sah ich ein paar mir nur zu gut bekannte Schuhe in meinem Blickwinkel auftauchen. Ich spürte einen Luftzug, als jemand mir direkt in mein Gesicht atmete. Das war er, ohne Zweifel. Joel stand vor mir, so nah vor mir wie noch nie zuvor. Mein Herz pochte wie verrückt, ich drohte, umzukippen vor Schreck. Ganz langsam blickte ich auf. Somit schaute ich direkt in die blauen Augen des Jungen, die mich schon immer fasziniert hatten. Intensiv musterte er mich. Versetzte mich in Angst und Schrecken. Von da an hatte er mich so sehr in seinem Bann wie noch nie. Er hatte mich förmlich mit seinen Augen in sich aufgesogen. So würde er mich immer kontrollieren können. Ich war angelangt im Teufelskreis.

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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:21 am

If we ever meet…

Niemals hatte ich mir träumen lassen, dass ich mal eine Verabredung mit meinem Schwarm haben würde. Doch dieser Wunsch ist tatsächlich Wirklichkeit geworden. Nach der Schule kam er wirklich auf mich zu und erkundigte sich, ob ich am Nachmittag Zeit habe. Logisch, ich hatte immer Zeit. Kurz vor der Verabredung lief ich aufgekratzt in meinem Zimmer auf und ab, war total nervös. Ein letztes Mal zupfte ich mein T- Shirt zurecht, bevor ich tief durchatmend aus der Haustür trat. Mit kurzen, leicht unentschlossenen Schritten schlenderte ich durch die Straßen, kam meinem Ziel mit jedem Atemzug näher. Als ich in der Gasse angelangt war, die zum Marktplatz führte, begann mein Herz wie wild zu schlagen. Ganz ehrlich, mich hätte es nicht gewundert, wenn das Klopfen noch jemand am anderen Ende des Weges gehört hätte. Doch offenbar schien meine Aufregung von niemandem großartig bemerkt zu werden. Noch einmal blieb ich stehen, bevor ich so sicher wie möglich auf den sonnenbeschienenen Platz schritt. Angespannt blickte ich mich um. Er war doch wie abgemacht gekommen, oder? Panik kam in mir hoch, als ich Joel nicht direkt entdeckte. Dabei saß er an einem Tisch etwas abseits und starrte gelangweilt gen Himmel. Instinktiv blickte ich auf meine Uhr und stellte fest, dass ich durch meinen schleppenden Gang viel zu spät am Treffpunkt war. Innerlich schimpfte ich mit mir, während ich nach außen hin ein fröhliches Lächeln zeigte und mich dem Tisch näherte. Erfreut blickte der blonde Junge auf, als er mich sah. Gewissensbisse plagten mich, ich machte mich schon einmal bereit auf eine Moralpredigt. Doch nichts Vergleichbares geschah. Ich wurde einfach nur mild und wohlwollend angestrahlt. Dennoch leicht verunsichert ließ ich mich neben ihm auf der Bank fallen und grüßte ihn kurz angebunden. Eine Rüge für mein unhöfliches Auftreten wäre eigentlich fällig gewesen, stattdessen frug Joel mich besorgt, ob ich etwas auf dem Herzen hätte. Schnell schüttelte ich den Kopf, nickte aber unmittelbar danach. Ich war einfach nur total verwirrt, weil mein Schwarm mich so nett behandelte. Eigentlich war das so gar nicht seine Art. Doch wie ich feststellen durfte, war dies sein zweites Ich, das ich noch attraktiver fand, als das erste. Nach einer Weile der beängstigenden Stille erkundigte Joel sich: „Mache ich dir Angst, oder was ist los? Ich bin nicht mehr der, der dich wegen jeder Kleinigkeit verspottet oder tadelt. Das hast du schon gemerkt, denke ich. Weißt du, warum das so ist?“ Ich kam mir etwas dumm vor, als ich verneinen musste. Mein Schwarm war nicht enttäuscht, und wenn, dann ließ er es sich nicht anmerken. Unbeirrt führte er seine Aussage fort: „Ganz einfach, ich habe gelernt, zu lieben. Dich zu lieben.“ Ich schluckte, konnte es kaum fassen. Hatte ich eben wirklich genau diese magischen Worte gehört? Ungläubig schaute ich Joel in seine blauen Augen, suchte dort nach der Antwort. Ja, er meinte es ernst, da war ich mir sicher. Als ob er gemerkt hatte, dass ich bereit war, kam er mir immer näher und näher. Schließlich verharrte er kurz vor meinem Gesicht und hauchte mit viel Gefühl in der sonst so kalt wirkenden Stimme: „Ich liebe dich“. Ich wartete darauf, dass unsere Lippen sich berührten. Als es soweit war, schloss ich die Augen und genoss diese Augenblicke. Es war ein Gefühl, das ich noch nie zuvor haben durfte. Aber es war fantastisch und genau das zählte. Plötzlich riss sich Joel von mir los, er befürchtete wohl, sich sonst nicht mehr von mir entfernen zu können. Dieser Gedanke zauberte mir einen freudigen Ausdruck ins Gesicht.
"Und, was heißt das jetzt", fragte ich. Er sah mich an. "Denkst du das gleiche, was ich denke?" Ich grinste. "Ich schätze schon. Heißt das, dass wir ein Paar sind?" Er sah mir tief in die Augen. Immer noch. Das war schon fast etwas gruselig. Er lächelte mich an. „Wenn du willst, dann schon. Ich habe nichts dagegen." Er lachte. "Gut, ich nämlich auch nicht." Ich lachte auch. Seine Hand berührte meine, und plötzlich waren wir in unseren zweiten Kuss vertieft.
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:22 am

The Perfect Scene

Alle Personen, die hier mitspielen, haben mich eher unfreiwillig inspiriert. Übereinstimmungen mit realen Personen und Handlungen sind durchaus erwünscht. Auf jeden Fall ein großes Dankeschön.

An einem gewöhnlichen Schultag in einer stinknormalen Pause stand ich wie immer alleine in einer Ecke des Schulhofes. Jeden Tag ließen sie mich aus purer Abneigung so stehen, dachten sich, dass ich eh nur über das Thema Pferde reden konnte und wegen meines eigenen Ponys keine Zeit hätte. Aber war auch alles wirklich wie immer? Nein, auf gar keinen Fall. Genauer betrachtet war in diesem Moment nichts mehr normal für mich. Meine gewohnte Welt brach zusammen. Warum tat sie das? Ganz simpel war der Grund, den leider niemand außer mir versteht. In der Ecke vor der Feuertreppe in nahezu weiter Ferne sah ich, wie mein Schwarm aus der Oberstufe seine Freundin küsste und liebkoste. Sofort ronn eine Träne über meine Wange. Nicht, dass ich mir vorher Chancen ausgerechnet hatte, auf gar keinen Fall, aber die letzte Hoffnung wurde zerstört. Was tut man, wenn man keine Hoffnung mehr hat und auch nicht kämpfen kann, weil es zwecklos ist? Diese Frage stellte ich mir. Inzwischen hatte ich mich auf eine hölzerne Beetbegrenzung gesetzt und die Tränen und leisen Schluchzer waren beinahe Geschichte. Im Kopf ging ich all meine bescheidenen Möglichkeiten durch. Der erste Gedanke war es, dass ich mir nun den Kerl aus meiner Klasse sichern musste, den Bruder des Typen, den ich küssen gesehen habe. Ihn mochte ich noch viel mehr, da ich ihn auch besser kannte. Hätte ich ihn bei einer derartigen Szene erwischt, so hätte das noch schlimmere Folgen bei mir gehabt. Abschminken kannst du dir das, dachte ich mir deprimiert. Wer konnte mich sonst ablenken und mir Freude spenden? Es wollte mir einfach kein genialer Einfall zur Rettung kommen. Pech gehabt. Als ich das dachte, lächelte ich bitter.
Stillschwiegend saß ich da und hing meinen Erinnerungen nach. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich nicht bemerkte, dass sich jemand zu mir gesellte. Ich schrak hoch und fuhr rasch herum, um direkt in schöne blaue Augen zu blicken. Unverkennbar Jonas, unser Klassensprecher. Er galt als hinterhältig und ausnutzend, aber ich fand ihn nicht übel, sowohl vom Charakter, als auch vom Aussehen betrachtet. „Ich weiß, warum du traurig bist und ich kann das voll und ganz verstehen“, sprach der blonde Junge. Ich lächelte ihn dankbar an, er grinste zurück. Da schossen die alten Gefühle für ihn wieder in mir empor, auch wenn es sich ganz anders anfühlte. „Ich weiß die Gespräche mit dir echt zu schätzen“, erwiderte ich keinen Deut zögerlich, was auch nur bei Gesprächen mit diesem Jungen der Fall war. „Ich auch, auch wenn es unglaubwürdig erscheint. Ich habe dich lieb“, kam zurück. Automatisch sprach ich: „Ich dich auch.“ Wir lagen uns kurz darauf freundschaftlich in den Armen und ließen uns nicht mehr los, bis der Gong ertönte. Dadurch wurde diese alles in allem perfekte Szene zerstört, doch in meinen Erinnerungen blieb dies nicht enthalten. Seit langem konnte ich mal wieder frei und unbeschwert sein, was diese Momente noch unvergesslicher machte.
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:23 am

Hopeless

Es ist eigentlich, wenn überhaupt, umgekehrt und mit Sicherheit kein so intensives Gefühl. Aber ich darf doch auch Fantasie und Träume haben. Sieh doch endlich ein, dass es sinnlos ist, meine Gleichberechtigung zu leugnen. Wenn du das lesen würdest, dann wüsstest du, dass du gemeint bist.

Maybe it’s hopeless
Maybe I should just give up
Maybe I’m not seeing the side of me I should
And maybe it’s time to change
To leave it all behind
I’ve never been on the walk alone
I’ve always been scared to try
So why does it feel so wrong
To reach for something new
And I want to live a better life
What am I waiting for
‘Cause nothing stays the same
Maybe it’s time to change
(aus Sick Puppies- Maybe)


Die Sonne strahlte gnadenlos auf den Pausenhof eines Gymnasiums in der Innenstadt einer Kleinstadt hinab. Dort saß ich, in einer der wenigen schattigen Ecken, um meine Ruhe zu haben. Vorwitzige Sonnenstrahlen kitzelten ab und an mein Gesicht, während ich Musik hörte und mich einfach entspannte. Nichts und niemand konnte mich erreichen. Oder etwa doch? Denn es dauerte nicht lange, da kam ein Junge aus meiner Klasse auf mich zu. Mit einem kurzen Blick stellte ich fest, dass es der war, der unglaublich scharf auf mich war. Insgeheim fand ich ihn auch nicht schlecht, doch ich sah keinen Grund dazu, ihn das eindeutig wissen zu lassen. Um ihn auf die Probe zu stellen, wollte ich ihn noch ein Weilchen zittern lassen. So konnte er sich mit sich selbst einigen, ob er mich wirklich so sehr mochte, wie er es dachte.
Ohne zu zögern, schlurfte er direkt auf mich zu, mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem süßen, verträumten Blick. Ich schloss für einen Moment die Augen und malte mir aus, wie es war, ihm in seine zu blicken und in eine andere Welt einzutauchen. Als ich sie wieder öffnete, stand er vor mir. Heiliges Kanonenrohr, dachte ich, er sieht noch umwerfender und anziehender aus, als er es sonst schon tat. Woran das lag, wusste ich nicht. Aber irgendein Knoten in mir war geplatzt. Meine Pläne mit dem Wartenlassen waren vergessen, jetzt galt es nur noch, mir diesen Jungen schnell zu sichern. Mit einer kurzen Geste winkte ich ihn zu mir heran und er ließ sich neben mich auf die Bank fallen. Betont langsam schaltete ich meinen iPod aus und steckte ihn in die Hosentasche. Erst dann richtete ich meine Aufmerksamkeit komplett auf ihn und es warf mich noch einmal aus der Bahn. Bloß nicht nervös werden, sprach ich mir gedanklich zu. Von einer Sekunde zu anderen fiel mir etwas ein, was ich unbedingt sagen sollte. Ich wusste nicht ,woher ich diese Eingebung hatte, aber ich hörte mich selbst beinahe beängstigend fremd klingend sagen: „Weißt du, wie es ist, wenn du fühlst, dass eine Sache ganz sicher einfach nur hoffnungslos ist? Dass du weißt, dass du es aufgeben solltest und es erst dann kannst, wenn du geradewegs darauf gestoßen bist? So geht es mir momentan. Vergiss es und gib es auf.“ Enttäuscht und verletzt blickte der blonde Junge mich an, es lag auch fast Entsetzen in seinem Ausdruck. Planmäßig fuhr ich mechanisch fort: „Gib es auf, daran zu denken, wie das Leben ohne mich wäre. Es ist hoffnungslos, mich von dir wegholen zu wollen.“ Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, umfasste ich ihn rasch und zog ihn ganz nah zu mir heran. Ich spürte das wilde Pochen seines Herzens und das Glücksgefühl, dass er empfand, durchströmte kurz darauf auch meinen Körper. „Ich liebe dich“, hauchte er und küsste mich. Ein Feuerwerk der Gefühle pulsierte in mir und ja, es war wirklich nur eines. Hoffnungslos.
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:24 am

Yesterday

Yesterday
Was the day
When everything is all right
You and me
We belong
To yesterdays life
(aus Reamonn- Yesterday)


Eigentlich hasse ich dieses Gerede mit “Früher war alles besser” und so weiter. Aber ja, ab und an kann ich dem nur zustimmen. In gewissen Situationen erinnere ich mich an früher, an ziemlich sorglose Zeiten, in denen ich einfach nur glücklich war. Einer dieser Momente war der Zeitpunkt, zu dem ich festgestellt habe, dass ich kaum noch Freunde habe. Es war deprimierend. Woran lag das? War ich schuld? Hatte ich mich wirklich so sehr ins Negative geändert? Fragen über Fragen gingen mir pausenlos durch den Kopf, beinahe gebetsmühlenartig. Einsam saß ich in meiner Ecke auf dem Pausenhof und niemand kümmerte sich um mich. Warum auch? Ich war hier ja eh nur die Außenseiterin, die niemand wirklich respektierte. Und ganz langsam begann dieses Gefühl, mich innerlich zu zernagen. Wenn nicht bald etwas geschehen würde, dann würde ich das nicht mehr lange mitmachen können. So viel war klar. Wirklich nur so viel? Nun, ich blickte auf und bemerkte, dass sich jemand neben mich gesetzt hatte. Es war ein Junge aus meiner Klasse, was mich sehr erstaunte. Aber meine Augen wurden in diesem Moment geöffnet und ich sah, wie gut er in meinen Augen aussah. Ruckartig wurden Erinnerungen durch meinen Kopf gewirbelt, als er eine Hand auf meine Schulter legte und die Augen schloss. Ich sah viele Situationen, in denen er als einziger nicht gegen mich war, in denen er mich vorsichtig angelächelt hatte und darauf gehofft hatte, dass ich ihn bemerken würde. Ich tat es erst jetzt und wurde es wurde mir klar, dass wir zusammen gehörten. Das sprach ich auch laut aus. Es war fast ein wenig unheimlich, als der Junge nicht gerade überrascht antwortete: „Ich weiß. Ich habe es geahnt, seit dem ich dir das erste Mal in die Augen geblickt habe.“ Wie selbstverständlich umarmte er mich und ich erwiderte. Es war ein tolles Gefühl. Völlig ins Blaue hinein sprach ich, aber ich traf ins Schwarze: „Wir zwei, wir gehören in das Leben von damals, nur, dass es unserem Alter und so angepasst werden müsste. Du hängst auch irgendwie an der Vergangenheit fest.“ Mein neuer Freund nickte einfach nur, bevor er mich küsste und ich all seine Erinnerungen für einen Moment mit ihm teilte. So war alles gewesen. Im symbolischen „Gestern“.
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:26 am

You Change- New Age

If love was a word
I don’t understand
The simplest sound
With four letters
Whatever it was
I’m over it now
With every day
It gets better, it gets better


Ich starrte geradeaus, betrachtete den Kirchturm, den ich durchs Fenster hinter dem Dach des Schulgebäudes aufragen sah. Aber ich sah den Turm nicht. Ich sah bloß, was in meinem Kopf geschah, war in Gedanken versunken. Gerade malte ich mir aus, wie es wäre, wenn ich es tatsächlich schaffen würde, die Feindschaft mit meinem Schwarm zu beenden. Passend zu diesem Gedankengang blickte ich ihn sehnsüchtig an und lächelte verträumt. Er war mein Traum und ich wusste nicht, wie ich das ändern sollte. Ehrlich gesagt wollte ich das gar nicht, auch wenn es sehr hart für mich war, den Trubel um meine Gefühle auszuhalten. Als ob er wusste, dass ich gerade an die Probleme zwischen uns dachte, rügte Joel mich mit einem finsteren Blick. Ich spürte, dass er mich in der nächsten Pause zur Schnecke machen würde. Mal wieder. Sollte mir recht sein. Denn ich spürte seinen Ärger kaum noch. Ich hatte schon längst hingenommen, daß sich beinahe alles in mir danach richtete, wie er mich behandelte. Das könnte sogar schön sein und ich könnte glücklich mit werden, wenn Joel sich ändern würde, freundlich zu mir wäre, wie er es zu den anderen war. Er sollte mich einfach faszinieren und ich ihn und dann würde alles gut werden. Ich wollte mein düsteres Mittelalter der Gefühle endlich beenden. Und wenn ich Glück hatte, dann würde der auserwählte Junge mir dabei sehr helfen.

Am I lovin’ the pain, lovin’ the pain
*
And with every day, every day
I try
To move on
Whatever it was, whatever it was


Die Sonne tauchte alles in ein goldenes, warmes Licht, umhüllte mich mit ihrem Schein und machte mich glücklich. Glücklicher traf es besser, denn ich war nicht schlecht drauf, im Gegenteil, ich war positiv überrascht. Eine große Veränderung hatte stattgefunden. Nur ich nahm das besonders stark wahr, weil die Person, die dafür verantwortlich war, ständig von mir kontrolliert wurde. Ich mochte diese Person sehr. Joel, der, der immer versuchte, Streit zu schlichten, der immer die Führung übernahm, wenn die Klassengemeinschaft zusammenhalten musste. Seine Art faszinierte mich, ebenso sein Lächeln und wie es in seinen blauen Augen funkelte, als ob Wellen sich in diesem kleinen Ozean brechen würden, wenn er begeistert war von etwas. Bislang wollte er von mir aber nichts wissen. Doch das war nun anders. Er war zu mir gekommen, hatte mich von hinten überrascht. Rasch hatte ich mich umgedreht, war wütend, aber ich konnte Joel nicht lange böse sein. Er hatte mich wie ein Unschuldsengel angeschaut, mir tief in die Augen geblickt, bevor er mir seine Liebe gestanden hat. Zunächst hatte ich das für einen misslungenen Scherz gehalten, ich hatte es ihm auch vorgeworfen. Leicht betroffen hatte er mich angestarrt, bevor er erklärte, daß ihm dies ein ernstes Anliegen seie. „Wenn das so ist“, hatte ich gesagt, „dann will ich dir glauben und lasse uns keine Zeit verlieren.“ Ich hatte den Bann meiner Schüchternheit durchbrochen und Joel an mich gezogen. Endlich hatte ich ihn für mich gewonnen. Nun sitze ich mit ihm in einer Mittagspause auf einer Bank und spüre seinen Arm um mich gelegt. Ich denke nach und kann es kaum glauben. Joel rückt näher an mich heran und ich blicke ihm in die Augen, versinke in ihnen. Dann zieht er mich zu sich heran und wir schließen beide die Augen, um einen zarten, unschuldigen Kuss zu tauschen. Ein Feuerwerk explodiert in mir und leitet meine Neuzeit der Gefühle ein. Nie hatte ich gedacht, dass Joel mir mal seine andere Seite zuwenden würde, dass er sich gegen den Gruppenzwang auflehnen würde. Aber er ist stark und das weiß ich. Mit ihm kann ich viel erreichen. Er ist für mich da. Ich drücke meinem Freund einen schmatzenden Kuss auf und besiegele damit, daß das Glück endlich zu mir zurück gekommen ist.

There’s everything now
You change, New Age
(Marlon Roudette- New Age, verändert)
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:29 am

Join Me In Death

We are so young
our lives have just begun
it's already we are considering
escape from this world
and we've waited for so long
for this moment to come
we're so anxious to be together
together in death


Tränen strömten unaufhaltsam aus meinen Augen, liefen in Sturzbächen meine Wangen hinunter. Aber das nahm ich gar nicht wirklich war. Für mich zählte gerade nichts. Soeben war meine Mutter zurück gekommen, hatte einen bestürzten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Irgendetwas Unangenehmes wollte sie mir erzählen, das ahnte ich. Aber mit einer solch schrecklichen Nachricht hatte ich niemals gerechnet. Es konnte einfach nicht wahr sein, daß mein Freund tot ist, umgekommen bei einem tragischen Autounfall. Womit hatte ich es verdient, meinen beinahe einzigen Halt zu verlieren? Wie sollte ich mit diesem riesigen Verlust umgehen? Die ersten paar Minuten nach Begreifen der Botschaft lehnte ich an einem Küchenschrank, tief in mich gekehrt, und erinnerte mich intensiv an mein Treffen mit Joel am gestrigen Tag. Er hatte mir frech entgegen gegrinst, mich fordernd geküsst. Nein, er konnte einfach nicht tot sein. Er war schon seit zwei Jahren mein Freund, mein erster sogar. Und ich liebte ihn über alles. Außerdem war er gerade einmal 18 gewesen. Grausam und unfassbar.
Irgendwann kam meine Mutter und umarmte mich, ließ mich ganz das kleine Mädchen sein, daß ich vielleicht mal vor über zehn Jahren gewesen war. Aber dieser Vorfall ließ mich wieder jünger werden, mich kümmerte nichts mehr. Keiner verlor auch nur ein Wort. Auch mein Vater wohnte dem betretenen Schweigen bei. Später schloß ich mich in meinem Zimmer ein und holte mein Fotoalbum aus dem Regal. Auf dem Sofa sitzend blätterte ich es durch und verharrte länger bei einzelnen Fotos. Wie süß Joel ist. War, korrigierte ich mich. Aber in meinen Erinnerungen ist er es noch. Dies und noch viel mehr. Eine Träne tropfte auf ein ausgedrucktes Foto und durch die weiteren, die folgten, verlief die Tinte. So verschwanden nacheinander Joels hellblonde Haare, seine funkelnden blauen Augen, sein freches Grinsen und zum Schluß lösten sich seine breiten Schultern auf. Er war weg. Nicht zurückholbar.

This world is a cruel place
and we're here
only to lose
so before life tears us apart let
death bless me with you


Ich weinte bei diesem Gedanke noch stärker, legte das Album auf den Couchtisch und vergrub mein Gesicht in einem Kissen. Kurz darauf war es durchnässt bis auf den letzen Millimeter. Ein Ende meiner Tränen war nicht absehbar. Bis ich mich fasste, da ich die Idee bekam, eine Person meines Vertrauens ins Gespräch zu ziehen. Das würde mir helfen. Ich kramte mein Handy aus der Hosentasche und scrollte in meinem Telefonbuch. Natürlich, ich würde meinen besten Freund dazu auffordern, mich zu besuchen. Der würde bestimmt auch ziemlich fertig mit den Nerven sein, war er doch Joels älterer Bruder.
Direkt nach dem ersten Freizeichen hob er ab und begann sofort mit: „Herzliches Beileid. Tust mir echt leid.“ Ich schluckte, dann presste ich hervor: „Du kennst ihn länger als ich, du musst doch auch total unter seinem Tod leiden.“ „Das tue ich schon“, meinte mein bester Freund, „aber einen größeren Anlass als du hat keiner zum Trauern. Er hat dich geliebt, alles für dich getan, was du auch verdient hast. Er war nur mein Bruder, auch wenn es hart klingt.“ Ich nickte, wohl wissend, daß ich keine Videoübertragung zu meiner Vertrauensperson hatte. Doch wir kannten uns so gut, daß er genau wusste, was meine Reaktion gewesen war. „Soll ich zu dir kommen“, erkundigte Niko sich. Ich bejahte und beendete das Gespräch. Wie ich ihn kannte, würde er sofort ins Auto steigen und auf schnellstem Wege zu mir kommen.
Keine zehn Minuten später traf mein heiß ersehnter Besucher ein. Mein bester Freund. Ich betrachtete ihn, während er in der Tür stand und sich die Schuhe von den Füßen streifte. Hellblonde, ziemlich kurze Haare. Ozeanblaue Augen, ein hoffnungsvolles Lächeln. Ein kräftiger Körper, gehüllt in lässige Klamotten. Er sah gut aus, ich schien dies zum ersten Mal zu bemerken, vorher hatte ich mich nie darum gekümmert. Ich trat auf ihn zu und warf mich in seine Arme, die mich festhielten und mir Halt gaben. So intensiv hatte ich ihn noch nie gespürt. Ja, er fühlte sich wirklich gut an. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, aber wahrscheinlich wurde durch Joels Tod einiges in mir durcheinander geworfen, denn ich zog Niko noch enger an mich und blickte ihm tief in die Augen.
Da schienen fast fünf Jahre Altersunterschied und die Reserviertheit in einer freundschaftlichen Beziehung wie aufgelöst. Niko nickte mir zu und blickte mich wissend an. Er hatte mich verstanden. Ich hatte mich Hals über Kopf in meinen besten Freund verliebt. Plötzlich erklang in meinem Kopf eine Stimme. Joels Stimme, sehr traurig klingend, und ich lehnte meinen Kopf an Nikos Brust und schluchzte.

Would you die tonight for love?
I want you to join me in death.


Für ein paar Minuten Ewigkeit hatte ich so verharrt. Niko hatte mich gewähren lassen, mich fest umfangen gehalten und mich so gesichert. Ich wusste nicht, was ich gemacht hätte, wäre er nicht für mich da gewesen, wahrscheinlich hätte ich den Abgrund, vor dem ich stand, nicht gesehen und wäre in die unergründliche Schwärze der Tiefe gestürzt. Unsere Zweisamkeit war durch meine Mutter beendet worden, die mit einem hoffnungsvollen Gesichtsausdruck aus der Küche kam. Als sie uns so im Flur stehen gesehen hatte, hatte sie kurz kritisch eine Augenbraue hoch gezogen, hatte sich aber bemüht, ihre Meinung dazu nicht allzu lange zur Schau zu stellen. Wir hatten das eh nur kurz bemerkt, waren wir doch viel zu sehr aufeinander konzentriert gewesen. Wir hatten das neue Gefühl des Zusammenseins, denn zweifelsohne war Joels Bruder nun mein Freund, erkundet. Es ging gar nicht anders. Mein Glück war es, dass er dies auch so sah und seine Gefühle und Gedanken bereitwillig mit mir teilte. Ein Blick in die Augen genügte für einen lückenlosen Austausch. Blindes Vertrauen. Wortloses Verstehen. Ein tolles Gefühl. So war dies auch zwischen Joel und mir gewesen, der Aufbau einer solchen Bindung hatte aber lange gedauert. Doch nichts war mehr so, wie es noch vor einem Tag gewesen war. So anders würde auch meine Beziehung mit Niko ablaufen. Wir brauchten einander einfach, waren eigentlich nichts Anderes als eine erschütterte Leidensgemeinschaft, die nicht wusste, was sie sonst machen sollte. Während diesen Überlegungen hatte ich ganz leise die Stimme meiner Mutter vernommen. Sie hatte eindeutig über Joels Tod geredet und meinem neuen Freund einige gequält klingende Antworten abgerungen. Währenddessen hatte Niko mir immer wieder sanft, aber kräftig über den Rücken gestrichen, um meine Trauer zu bändigen, mir Halt zu geben.
Meine Mutter hatte das minimalistische Gespräch beendet, also gingen wir rasch die Treppe hinauf und in mein Zimmer. Ohne Absprache setzten wir uns eng nebeneinander auf mein Sofa, schwiegen uns mehrdeutig an. Tauschten einen kurzen Blick. Gedankenübertragung. Niko nahm einen Stift von meinem chaotischen Couchtisch, zog ein unbeschriebenes Blatt Papier aus einem Stapel. Noch war es schneeweiß. Die Farbe der Unschuld. Unschuldig war Joel an seinem Tod, er hatte keinen Fehler gemacht, weswegen er mich nun als gequälte Seele anrief, ihm zu folgen.
Niko setzte den Stift an und nach und nach verschwand das Blatt fast vollkommen unter der blauen Tinte. Eine Seite genügte nicht mehr für die Worte, die wir kurz absprachen. Wir waren uns einig. So eine Meinungsgleichheit hatte ich noch nie erlebt. Kein einziger Widerspruch, nicht die leiseste Andeutung dafür in Nikos Ausdruck. Wir wussten beide nicht mehr, was wir machen sollten. Unsere Gemeinschaft sorgte bloß dafür, dass wir nicht untergingen. Ich atmete laut aus. In diesem Moment hörte das gleichmäßige Kratzen des Stifts auf dem Papier auf und wunderschöne blaue Augen blickten mir entgegen. Mein Freund unterzog mich einer liebevollen Musterung, bevor wir unsere Beherrschung verloren. Gekonnt wurde ich geküsst und ich erwiderte einfach. Es fühlte sich gut an, ich hatte auch kein schlechtes Gewissen. Das würde mir auch niemand einreden können. Wir brauchten uns einfach, liebten uns. Dafür bräuchte ich mich nicht rechtfertigen, ich müsste mich, falls Fragen aufkommen sollten, einfach zu meiner Liebesbeziehung zu Niko bekennen.
Während wir immer fordernder beim Austausch der Zärtlichkeiten wurden, erklang wieder seine Stimme in meinem Kopf. Joel klang noch gequälter, viel zu leidend. Und ich klammerte mich noch mehr an Niko, während die Worte in meinem Kopf wiederhallten.

Would you die tonight for love?
I want you to join me in death.


In Eile bürstete ich mir meine langen, glatten Haare, bevor ich die Treppe hinunterrannte, um meine Schuhe anzuziehen. Ein rascher Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch genau zwei Minuten hatte, um nach draußen an die Straße zu gehen. Ich holte tief Luft und trat aus der Tür, dabei meine Tasche umhängend. Draußen empfing mich Vogelgezwitscher, helles Licht und vorwitzige Sonnenstrahlen machten diesen Frühlingstag perfekt. Nach außen hin zumindest. Mich berührte die Schönheit der Natur kaum. Trauer verhinderte, irgendwelche guten Frühlingsgefühle zu empfinden und ich hasste den Sonnenschein und die bunt blühenden Pflanzen beinahe. Sie ließen die Welt harmlos wirken, das Leben leicht. Das war es aber nicht. In einem plötzlichen Wutanfall trat ich gegen eine Tulpe in voller Blüte. Die Blätter segelten zu Boden und wurden von dem seichten Wind auf die Fahrbahn getragen. Ein mir vertrautes Motorengeräusch erklang, kurz darauf hielt der Wagen vor der Einfahrt. Die Reifen des Autos hatten die Tulpenblätter erwischt und ihnen das letzte Bisschen Lebendigkeit genommen. Schnell und gnadenlos. Und gegen alle Gerechtigkeit. So war auch Joels Tod gewesen. Hass auf den Unfallverursacher kam in mir hoch, ließ sich nur mit einem Blick ins Auto bändigen. Eine Weile stand ich unentschlossen da, konnte mich einfach nicht zum Einsteigen überwinden. Niko schenkte mir das süßeste Lächeln, das ich je an ihm gesehen habe, dann fasste ich mich und stieg gehetzt in den alten Golf, bevor ich es mir anders überlegte. Als ich drinnen saß, zog mein Freund mich kurz an sich und übertrug damit ein wenig Hoffnung auf mich. Kommentarlos löste er sich von mir und fuhr los. Es dauerte nicht allzu lange, da hatten wir in der Innenstadt einen Parkplatz in der Nähe des Kinos gefunden. Auf dem Weg dorthin gingen wir nah nebeneinander. Niko fasste nach einer Weile nach meiner Hand und ich ließ es geschehen. Es fühlte sich genau so an, als seie er neben mir, wie es sein sollte. Nicht nur als ob, er ist es, redete ich mir ein. In dieser Einbildung legte ich den Weg bis zur Kinokasse zurück.
Denn dort ließ Niko meine Hand los, um die Karten zu bezahlen. Anschließend schleifte er mich sanft, aber bestimmt mit zur Tür den Vorführsaals. Ich war noch immer in einer anderen Welt und sah meinen toten anstatt meinen lebendigen Freund vor mir stehen. Geistig war ich echt nicht auf dem Damm seit Joels Tod, so wunderte ich mich nicht über meine folgende Handlung. Ich trat auf ihn zu und hauchte: „Ich bin so froh, dass du es doch hierher geschafft hast.“ So etwas hatte ich tatsächlich zu Joel gesagt, wenn er es trotz Prüfungsstress doch noch geschafft hatte, mit mir auszugehen. Jedenfalls erhielt ich für diese Aussage erst einen verwirrten Blick, direkt ersetzt von Verständnis. Niko stellte die Popcorntüte auf eine Treppenstufe, bevor er mich kräftig umarmte. Ich wachte auf und war meinem Freund dankbar, dass er meine Aktion einfach ignoriert hat.
Danach wurde der Kinosaal geöffnet und wir sicherten uns gute Plätze in der Mitte der letzten Reihe. Ich kuschelte mich in den Sitz, lehnte mich zurück und blieb dennoch in der Gegenwart. Ich warf einen liebevollen Blick auf Niko und bekam direkt ein freudiges Grinsen zurück. So war er schon immer gewesen. Er war der Herr der Verständigung mit unausgesprochenen Worten, die dennoch deutlich in der Luft hingen und verständlich waren. Verständlich für mich, weil ich seine Freundin bin. Weil wir uns lieben und es nicht anders geht. Das Licht im Kino ging aus und ich wurde abgelenkt von meiner Trauer.
Das ging gut, bis eine Szene kam, die für andere schön war, nicht aber für mich. Ein glückliches Paar saß am Strand, blickte aufs Meer, auf dem sich die letzen Sonnenstrahlen spiegelten und im Prinzip küsste es sich die ganze Zeit nur. „Ich liebe dich“, sagte der Mann. Das wurde zu viel für mich. Erinnerungen kamen ungefiltert in mir hoch und ich brach in Tränen aus. Niko schaute mich besorgt an und dachte nach. Das sah ich ihm an. Er wollte, dass ich mit ihm so glücklich werde, wie es nur ging in unserem Fall. Glücklich war ich gewesen, als ich vor zwei Wochen in den Ferien mit Joel am Strand saß und ihn liebkosten konnte, wie ich es wollte. Es war traumhaft gewesen. Und es würde niemals eine Wiederholung geben. Niko wusste davon nichts, und als er mich frug, was genau denn seie, schniefte ich bloß: „Joel und ich, wir haben das im Urlaub auch gemacht.“ Niko nickte einfach, das war sein Zeichen des Verstehens. Dann ließ ich es einfach geschehen. Diese blauen Augen sogen mich ein, eine unsichtbare Kraft zog mich zu meinem Freund. Als die Lichter im Saal wieder erleuchteten, lag ich irgendwie verdreht, aber bequem halb auf meinem Sitz, halb auf Niko, den Kopf an seine Schulter gelehnt und ruhig atmend. Ich war zufrieden. Die Erinnerung an die letzten Minuten kam mir wieder in den Sinn. Vor den Augen aller Kinobesucher mussten wir uns noch fordernder und länger geküsst haben, als vor zwei Tagen in meinem Zimmer. Gut, niemand möchte wohl wissen, dass wir uns gegenseitig fast dabei verschluckt hatten, mal etwas übertrieben gesagt, aber das war der Schlüssel dazu, dass ich eben erst wieder geistig in diesem Leben angekommen bin. Als Niko mit seiner Zunge fordernd meinen Mund erkundet hatte, ich bitte nochmals solche Aussagen zu entschuldigen, hörte ich plötzlich eine Stimme, die sehr sehnsüchtig und traurig klang. Joel meldete sich mal wieder. Die Verzweiflung in diesen Worten haute mich wortwörtlich um und sie zogen mich an einen Ort, an dem es noch Joel und mich gab. In die Welt der unbewussten Träume und Erinnerungen. Dankbar strahlte ich meinen neuen Freund an, während wir das Kino verließen, denn er war so lieb gewesen, mich ruhen zu lassen, um meinen Erinnerungen nachzuhängen.

Would you die tonight for love?
I want you to join me in death.


Ein Rabe krächzte vorwurfsvoll von einem knorrigen Ast herab und wachte über die Vorgänge auf dem Friedhof. Sein Federkleid war von einem tiefen Schwarz. Ja, er passte sehr gut an diesen Ort. Ich schluckte und unterband dann solch sinnlose Gedanken.
So fand ich mich Hand in Hand mit meinem Freund wieder, den Weg zu den neueren Gräbern entlanggehend. Direkt vor uns liefen die Eltern des Toten. Und zugleich waren sie die meines Freundes. Schon seltsam. Nein, schalte ich mich, ich tauche jetzt nicht wieder in dieses Gewirr von philosophischen Gedanken ein. Mein Blick richtete sich auf die Spitze des Trauerzuges. Der Pfarrer führte die Gruppe an, hinter ihm gingen die Sargträger. Eine Träne suchte sich ihren Weg und es wurden immer mehr. Verstohlen wischte ich sie mir mit dem Ärmel ab. Niko verstand zwar, dass ich noch trauerte, aber ich fand, dass es sich sonst wie Verrat anfühlte.
Nun, inzwischen waren wir am frisch ausgehobenen Grab angekommen. In diesem Moment konnte ich es wieder genauso wenig fassen wie direkt nach der Hiobsbotschaft. Mein Freund spürte dies und zog mich an sich, so dass er mich stützte, während der Pfarrer ein letztes Gebet sprach. Nun kam es zu den letzten Handlungen. Alle Trauergäste stellten sich an, um eine Schaufel voll Erde in die Grube zu werfen, in der jetzt mein geliebter Freund für immer ruhen würde. Keine Tränen mehr. Plötzlich war da Hoffnung und als ich die Erde auf den Sargdeckel rieseln hört, verstärkte sie sich irgendwie. Ich kann das alles nicht erklären, das tut mir leid. Vielleicht sollte ich einfach sagen, dass dieser Teil meines Lebens vorbei war und dass ich nur wenige Erinnerungen mitgenommen hatte. Jetzt zählte nur noch meine neue große Liebe. Und die sollte nicht so schnell beendet werden. Ich wollte heiraten und immer geliebt werden. In diesem Moment ergriff Niko wieder meine Hand und ein Glücksgefühl machte sich in mir breit. „Ich will dich“, flüsterte ich und wir küssten uns vor allen auf dem Parktplatz versammelten Trauergästen.
Von irgendwoher hörte ich: „Ich glaube, dass der nächste bedeutende Besuch in der Kirche durch eine Hochzeit zustande kommen wird.“ Ich blickte auf und musterte mein Gegenüber. Er sah ungewohnt aus in seinem Anzug, aber immer noch gut. Jedenfalls antworte Niko mir auf meine letzte Aussage: „Ich will dich nicht nur, ich brauche dich unbedingt.“ „Dito“, rief ich freudig und ließ mich noch mal küssen. Neugierige Blicke trafen uns, die meisten aber nicht feindselig. Mir wäre es eh egal gewesen. Ich stieg ins Auto und wir erreichten kurz darauf eine Landstraße. Nicht irgendeine. Auf ihr war Joel gestorben. Dies ignorierend gab Niko Gas und es war eine flotte Fahrt in ein neues Leben. Plötzlich hörte ich Joel in meinem Kopf sagen: „I want you to join me in death.“
(Him- Join me [in death])

Eine kurze Pause und ein wissender Blick von Niko. Dann ergänzte die Stimme: „Irgendwann, wenn deine Zeit gekommen ist.“
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:30 am

Il sueño…

An einem normalen Tag saß ich im Unterricht. Gelangweilt spielte ich mit dem Deckel meines Füllers, schaute dabei aus dem Fenster. Gedanklich driftete ich immer mehr ab, ich war unkonzentriert.
Der Lärmpegel um mich herum schwoll so sehr an, dass er mir in den Ohren schmerzte. Verzweifelt presste ich meine Hände davor, um ein bisschen Geschrei abzuhalten, aber es nützte alles nichts. Meine Feinde schauten mich nicht gerade freundlich an und ich begann, zu zittern. Große Furcht kam in mir auf. Doch die verzogenen Fratzen kamen immer näher auf mich zu, ihr Getose wurde noch grässlicher. Ich wich zurück, doch eine Wand verhinderte meine Flucht. Die Kreaturen, beinahe menschenähnlich sahen sie aus, waren mir nun so sehr auf den Leib gerückt, dass ich verstehen konnte, was sie zischten. „Blut her, Blut her“, lautete ihr Ruf. Die Gestalt vor mir entblößte spitze, lange Fangzähne und alle Muskeln waren angespannt. Bereit zum Angriff. Der erste Hieb erwischte mich und für einen Augenblick nahm ich nichts mehr wahr.
„Erde an Raumschiff“, nahm ich die Stimme meiner Sitznachbarin zur Kenntnis. Ich lächelte und schaute mich im Raum um. Die meisten Schüler spielten gelangweilt mit irgendwelchen Sachen, die nicht in den Unterricht gehörten und riefen sich fiese Beleidigungen zu. Alles war wie immer. Passend stand an der Tafel:
Il sueño de la razón produce monstruos.
Der Schlaf des Verstandes produziert Monster.
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:31 am

Ganz freundschaftlich

Ich bemühte mich darum, schnell ins Schulgebäude zu kommen. Endlich angekommen, sah ich ihn schon von weitem. Mein bester Freund lehnte an der Wand, dort, wo er immer auf mich wartete. Beim Anblick seines strahlenden, frechen Grinsens wurde mir ganz warm ums Herz, ich schmolz dahin wie heiße Schokolade. Mit lautem Herzklopfen tat ich den letzten Schritt. Und dann war da nur noch Kraft, die größtenteils in Wärme lag, und ein sicheres Gefühl der Geborgenheit. Ich gehörte an diesen Ort. In Joels Arme.
Mein bester Freund drückte mich ein Stück von sich weg und gab mir dann einen Kuss links, einen Kuss rechts auf die Wange. Die Stellen, die er berührt hatte, glühten heiß. Dann lächelte ich dankbar und schaute ihm in seine blauen Augen. Spiegelten sich ihn ihnen meine Gefühle?

Ich liebe dich ganz freundschaftlich
Und ich weiß nicht, wohin du gehst
Doch ich weiß ganz genau
Dass wir uns wieder seh’n


Am Nachmittag stand ich vorm Kino und wartete ungeduldig. Auf wen, brauche ich wohl nicht zu sagen. Als er kam, zog er mich sofort in seinen Bann, wie das immer war. Freudig umarmte ich ihn, erdrückte ihn beinahe. Als ich ihn losließ, tat er so, als ob er soeben fast gestorben wäre und lächelte dann frech. Alleine für diesen Gesichtsausdruck hatte ich ihn sehr lieb. Dieses Mal war ich die, die mit den Wangenküssen anfing. Die gehörten schon seit Ewigkeiten bei uns dazu. Auf der einen Seite war das toll, auf der anderen Seite deprimierte mich dies. Denn ich fand, dass diese Handlung das einzige Zeichen dafür war, dass wir nur beste Freunde waren. Schon öfter hatte ich nämlich gehört, dass welche behauptet hätten, wir seien eindeutig inoffiziell zusammen. Alles Quatsch. Aber mir wäre es recht gewesen.
Während des Films saß ich einfach da und versank in meinen Gedanken. Da war sie, eine wunderschöne Szene und dazu passende Musik. In einem solchen Moment war ich neidisch auf alle Mädchen, die sich jetzt genüsslich an ihren Freund kuscheln konnten und vermisste es bei mir. Mir fehlte wirklich etwas. Eine Art der Liebe, die Joel mir nicht nahebringen konnte. Er versuchte, meine Gefühle zu verstehen, aber er stocherte im Dunklen und wird dies für immer. Alles Andere wäre ja auch zu schön.
Da drehte Joel sich zu mir um und in dem dämmrigen Licht funkelten seine blauen Augen auffällig. Mal wieder grinste er breit und ich konnte nicht widerstehen. Langsam und vorsichtig zog ich den blonden Jungen an mich heran, unsere Gesichter waren nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt. Ich schloss die Augen und versuchte, mein spontanes Vorhaben zu Ende zu bringen. Doch ich wurde sanft, aber bestimmt einfach nur in seine Arme gezogen und nur sehr freundschaflich presste er mich an sich. „Das wird schon“, flüsterte er. Fast unmerklich schüttelte ich den Kopf. Denn ohne seine Mithilfe konnte und wollte ich mir nie zeigen lassen, wie die andere Form der Liebe ist. Ich war enttäuscht.
Eben, vor meinem Versuch, ihn zu küssen, habe ich in seinen Augen gelesen. Keine Verliebtheit, wie ich sie empfand, keine Verwirrung. Nur das Gefühl, das mir zu wenig zwischen uns wurde. An ihn gelehnt begann ich, laut zu schluchzen.

Ich liebe dich ganz freundschaftlich
Und ich weiß nicht, wohin du gehst
Doch ich weiß ganz genau
Dass wir uns wieder seh’n


Joel hatte nicht gefragt, was mit mir los war, was ich auch total gut fand. Er hatte mich einfach weinen lassen und mir beruhigend über den Rücken gestrichen. Er wusste ja nicht, dass ich in ihn verliebt war und er mir nur durch ein Liebesgeständnis helfen konnte. Jedenfalls war bis dahin noch alles gut in unserer Freundschaft. Doch drei Tage später war so ziemlich alles vorbei. Ich hatte Joel gefragt, ob er mit mir in die Stadt gehen wollte, weil wir das normalerweise auch öfter an diesem Tag machten. Aber er hatte den Kopf geschüttelt und gesagt: „Ich bin heute schon fürs Cafè verabredet und ich sollte pünktlich da sein.“ Bei der Erwähnung dieser Verabredung lächelte er verträumt. Er war verliebt. In eine andere. Ich weinte und wusste nicht mehr, was ich machen sollte. Anhand von dieser Reaktion verstand er, was in letzter Zeit Sache gewesen war. Er schaute mich betreten an und trat dann auf mich zu. Weil ich mich in einer Art Schockstarre befand, konnte Joel mich noch einmal kräftig und nicht mal nur besonders freundschaftlich umarmen. Ein letztes Mal.

Egal wie glücklich ich mir dir geworden wär-
Es gibt nur einen Fakt.
Ich lieb’ dich jetzt nicht mehr.
(Vist- Ich liebe dich [ganz freundschaftlich])
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:32 am

Entschuldigung

Es tut mir leid!
Es tut mir leid,
dass ich so bin, wie ich bin!


Er war zu mir gekommen und hatte mir normale Fragen gestellt. Damals. Vor gefühlten Ewigkeiten. Ich hatte nicht geantwortet. Weil ich mich nicht getraut hatte. Es tut mir leid, ihn so verärgert zu haben. Deswegen denke ich immer wieder zurück. Und wenn ich darüber nachdenke, dann verstehe ich seine Reaktion. Ich kann mir selbst nicht verzeihen, dass ich ihn immer abgewiesen habe. Er hat versucht, freundlich zu mir zu sein. All diese Versuche habe ich nicht verdient. Aber meine Sehnsucht ist dennoch sehr groß. Er möchte mich natürlich nicht. Aber er soll wissen, dass es mir leid tut. Mehr kann ich nicht mehr ausrichten.

Es tut mir leid!
Es tut mir leid,
dass ich so bin, wie ich bin!


Nun sitze ich im Unterricht, der keiner war. Trotzdem ist während der Verteilung der Wichtelgeschenke alles wie immer. Und wenn ich geradeaus schaue, dann sitzt er da. Nur wenige Meter von mir entfernt. Ich bekomme Herzklopfen. Er schaut mich missbilligend an. Ja, er mag mich nicht mehr.
Nach der Stunde kommt er zu mir, um sich für das Geschenk zu bedanken. Das ist wirklich nett. Aber ich sage nichts. „Ein einfaches Bitte hätte gereicht“, meint er kopfschüttelnd. Ich fand vor ihm nie die richtigen Worte. Worte, die mich weiter brachten in meiner Mission. Ich sage bloß:
„Es tut mir leid!
Dass ich so bin,
wie ich bin,
kann ich leider nicht ändern!“
(Vist- Es tut mir leid)
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:33 am

Secret Love

Geschrieben in unerklärlicher Hoffnung.

I'm out of touch, I'm out of love.
I'll pick you up when you're getting down.


Ich stieg mit meinen Kumpels aus dem Zug. Auf dem Bahnsteig warteten bereits alle Anderen aus unserer Klasse, aber wir waren dennoch nicht zu spät. Die Lehrerin drückte uns die Tickets in die Hand und kurz darauf hielt auch schon der Regionalexpress in die Landeshauptstadt. Zusammen mit meinen Freunden setzte ich mich in einen Vierer- Abteil. Da sah ich sie vorbeigehen. Ein unscheinbares Mädchen, das schon fast wieder durch ihre Unsicherheit auffiel. Und unglücklich sah sie aus. Ich kramte meinen iPod aus der Hosentasche. Danach sah ich sie nur noch von hinten. Schöne, dunkelblonde Haare. Sie sah nicht schlecht aus und war bestimmt ein netter Mensch. Aber sie war scheu und hatte schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Ehrlich gesagt verstand ich sie und Schuldgefühle kamen jedes Mal, das ich sie sehen durfte, in mir hoch. Ich wusste, warum sie so in sich gekehrt und abweisend wirkte.
Sie liebt mich.
Alle wissen das. Das ist ja nicht schlimm, aber alles lief so aus den Fugen, dass wir sie ordentlich kränkten deswegen. Was gab es an einem wie mir zu finden? Fass dir an die eigene Nase, dachte ich. Die anderen sahen ja nicht, dass auch in diesem Mädchen etwas Gutes steckte, das mich insgeheim nervös werden lies.
Jedenfalls war sie wegen diesen gemeinen Aktionen so schlecht drauf, wenn man es so ausdrücken kann. Und ich Jasager hatte mitgemacht. Auf Deutsch gesagt nur, um meinen eigenen Hintern vor den ungewissen Folgen unserer Zuneigung zueinander zu retten. Es gab sie dennoch. Tief in mir. Verdammt, dachte ich, ich habe genauso Angst wie du. Angst vor der Liebe, der wir nicht ewig standhalten konnten, ohne wahnsinnig zu werden.
Cora.
Das Mädchen, das verschlossen wirkte und dennoch wie ein offenes Buch, das von seelischem Leid handelte. Ich wollte sie. Ich musste sie haben. Ihr Bild erschien vor meinen Augen und ich musste lächeln.
„Hey, Alter, wird’s heute noch was“, blaffte Sven mich an. Ich brummte zur Zustimmung und klickte mich durch zu dem richtigen iPod- Spiel. Ich kannte es schon so gut, dass ich nebenbei nachdenken konnte. Was sollte ich machen? Irgendwann wird deine Zeit kommen, rief eine Stimme in mir. Stimmt. Jedoch wollte ich darauf nicht vertrauen. Ich atmete tief durch und traf einen Entschluss. An diesem kalten Dezembertag würde ich ihr gestehen, was Sache ist. Dabei musste ich hoffen, dass sie keine Erklärungen für mein unfreundliches, einschüchterndes Verhalten haben wollte, denn da gab es nur die Wahrheit, die ich schon erwähnt habe. Und dann würde sich herausstellen, wie sehr sie mich liebt.
Ob sie wirklich mich liebt, oder nur mein halbwegs passables Aussehen, mein breites Grinsen und so. In gewisser Weise freute ich mich schon darauf. Der Auftakt einer großen Liebe, witzelte ich gedanklich und verwarf den kitischigen Gedanken sofort. Da merkte ich es wieder. Cora machte mich schwach. Aber anders, als ich es bisher bei ihr tat. Das war nicht fair. Und deswegen würde ich handeln und dieses arme Ding retten. Es war ganz leise im Zug und ich hörte aus dem Führerhaus das Radio. Ed Sheeran sang:

I'm out of touch, I'm out of love.
I'll pick you up when you're getting down.


Nachdem ich mit ein paar Kameraden durch die Innenstadt gestreift bin und einige interessante Geschäfte angeschaut hatte, fand ich mich wieder am Bahnhof ein. Kaum jemand war da. Aber dafür war sie unter den Anwesenden. Cora schaute mich kurz an und schaute, als ich sie betrachtete, ertappt wieder weg. So konnte das nicht weiter gehen. Gemeinsam mit den anderen ging ich auf den Bahnsteig und blödelte mit meinen Kumpels rum. Na prima, es stand mal wieder Anschwulen auf dem Programm. Doch ich machte mit. Meine Zeit war noch nicht gekommen, also ging es nicht anders. Ich sah Cora an. Sie war völlig verstört und wusste nicht, was sie machen sollte. Aber ich würde uns beiden zeigen, was zu tun war. Ich grinste. Und sie sah es. Lächelte auch. Das war selten der Fall. Doch Sven meinte, sie dafür bestrafen zu müssen. Er rannte von hinten auf sie zu, zerrte sie an die Bahnsteigkante und verweilte kurz so. Er warf einen Blick in die nahe Ferne. Ein Zug war sichtbar. Sven zögerte nicht und schubste sie heftig. Das war meine Gelegenheit. Ich tat einen unglaublichen Satz, sprang auch aufs Gleis und half ihr dann blitzschnell, auf den Bahnsteig zu kommen, bevor ich mich selbst mit ihrer Hilfe hochstemmte. Da quietschten auch schon die Bremsen des Zuges. Ich hatte Cora gerettet und sie dann mich. Und nun konnte ich gleich alles gestehen. Aber ganz still und heimlich.
Im Zug blieb ich zunächst stehen, was schon für böse Blicke bei meinen Kumpels sorgte. Ich beobachtete Cora, die sich alleine, versunken in ihrer Wunschwelt, in der ich schon längt ihr Freund war, in eine Zweierbank ans Fenster setzte. Ich blickte mich um. Kein Platz sonst war mehr frei. Unsicher trat ich auf sie zu. Cora nickte nur, war dann wieder abwesend. Mit der Zeit aber schauten wir uns öfter verliebt an und es war nicht mehr verboten und peinlich. Es war gut. Und da war ein Drang, den wir ausleben mussten. Doch zunächst bat ich sie darum, mit Musik hören zu dürfen. Ich wollte ihren Geschmack kennen lernen, ahnte aber natürlich schon etwas. Kurz nachdem ich den Kopfhörer ins Ohr gesteckt hatte, konnte ich es einfach nicht mehr verzögern. Cora schaute mich wissend an. Und dann umarmten wir uns innig und ich versuchte mich an einem zarten Kuss. Cora lächelte und während wir uns weiter liebkosten, hörten wir:
„And out of all these things I’ve done,
I think I love you better now.”
(Ed Sheeran- Lego House)
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:35 am

Du entscheidest

Dem Tod nicht fern,
dem Leben nah.
Wie es ist,
entscheidest du.
Kurz und schmerzlos,
lang und qualvoll,
mir ist es egal.
Du entscheidest.
Glücklich und noch lebensfroh,
traurig und ohne Mut.
Es bleibt doch eh nur eines:
der Tod. Deswegen
entscheidest du.
Glaub mir,
du bist mir wichtig.
Und wenn du schon
nicht mit mir reden möchtest,
mich nicht freudig stimmen willst,
überlasse ich dir wenigstens die Macht.
Du entscheidest.
Über meinen Tod.



Ganz unverwechselbar

Du sitzt neben mir.
Du bist es wirklich.
So warm. So nah.
Du strahlst mich an.
Ganz unverwechselbar.
So frech. So süß.
Du bist es wirklich.
Du sprichst mich an.
Deine Stimme klingt
so weich, so warm.
Du bist es wirklich.
Ganz unverwechselbar.
Du schaust mich an
aus blauen Augen.
So frech, so nah.
Das bist du.
Faszinierend.
Ganz unverwechselbar.



Der Anfang vom Ende

Meine Seele
verschmolzen mit deiner.
Ein tolles Gefühl.
Trauer begleitet es.
Du weißt, dass
das alles mal vorbei ist.
Ich kann dir sagen, wann.
Und dies ist sicher
der Anfang vom Ende.
Du weißt es auch,
schaust mich wissend an.
Mein Körper
in deinen Armen gefangen.
Ein letztes Mal.
Lebe wohl, mein Seelentröster.
Nun ein ungewollter Herzensbrecher.
Ich komme nicht dagegen an.
Meine Tränen, dein Bedauern und
das Ende.
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:36 am

Last Goodbye

Don’t say goodbye
’cause I don’t wanna hear
those words tonight.


„Das kannst du doch nicht machen”, schalte ich meinen Freund und befreite mich aus seiner innigen Umarmung. Betreten blickte er mir entgegen, holte tief Luft und sprach: „Du weißt, dass ich das schon immer mal machen wollte. Sei froh, dass ich mir das Auslandsjahr mit meinen Noten erlauben kann. Komm, ein bisschen mehr Freude wäre ja wohl angebracht. Ich bin doch nicht jetzt sofort weg. Wir haben noch ein halbes Jahr Zeit.“ „Zeit wofür“, frug ich anklagend. „Weißt du doch, für all das, was wir noch unternehmen wollen und für die üblichen Dinge“, kam zurück und während er redete, strich er sich seine hellblonden Haare glatt. Das tat er immer, wenn er ein schlechtes Gewissen hatte. Feige war er, mir nicht alles anzuvertrauen. Ganz sicher hatte er etwas auf dem Herzen, aber er wollte es mir nicht sagen. Mit der Zusage für sein Jahr auf einer Highschool in Amerika hatte er alles zerstört. Von nun an würden wir immer ans Ende denken, wenn wir zusammen waren. Plötzlich kam Trauer in mir hoch, verdrängte den Zorn vollkommen. Ich hielt ihn wieder in meinen Armen. So sollte es sein.

Don’t say goodbye
’cause I don’t wanna hear
those words tonight.


Noch eine Woche Zeit hatten wir. Seelisch machten wir schon alles für den Abschied klar. Doch er würde entsetzlich schmerzen, besonders der Gedanke daran, dass nach dem Amerikaufenthalt meines Freundes nichts mehr so sein würde, wie es früher einmal war. Unsere Beziehung war zum Scheitern verdammt. Wäre ich gemein gewesen, hätte ich ihn angeklagt dafür, sich gegen mich und für das Auslandsjahr entschieden zu haben. Aber das bedeutete ja nicht, dass er mich nicht mehr liebte. Im Gegenteil, in unserer Liebe zueinander blühten wir richtig auf und waren glücklich. Doch innerlich weinten wir, weil der Abschied immer näher rückte.
All dies habe ich gedacht, während ich vor dem Kino stand und auf ihn wartete. Als er endlich erschien, rannte ich auf ihn zu und umfasste ihn gefährlich fest. „Ist ja gut“, sprach er und lächelte. Es war kein glückliches Lächeln, sondern ein wissendes, gequältes. Er wusste genau, warum ich so gehandelt hatte. Nur er hätte es ändern können, wenn er gewollt hätte. Mit diesen Anklagen wollte ich jedoch nicht anfangen. Ohne ein Wort schafften wir es bis zum vorläufigen Abschied an diesem Tag. Es war nicht schwierig machbar gewesen, im Gegenteil, am besten fingen wir beide langsam damit an, dem anderen nichts mehr sagen zu wollen. Es wäre zu schmerzhaft gewesen. Wärme umgab mich während dieses Gedankenganges, mein Freund hatte mich wieder an sich gezogen und ich genoss dies, denn ich wusste nicht, wie oft ich noch so fühlen konnte.

Don’t say goodbye
’cause I don’t wanna hear
those words tonight.


Genervt kämpfte ich mir einen Weg durch die Menschenmenge. Wenn wir uns nicht beeilten, wären wir nicht rechtzeitig am Gate. Was heißt wir, nur mein Freund musste seinen Flug bekommen. Mich würde er hier alleine und zutiefst verzweifelt zurücklassen. Gewiss tat es ihm schon irgendwie leid. Und er liebt mich ja auch noch, dachte ich. Aber es ist nicht mehr so wie vor der Abschiedsankündigung. Nun war der entscheidende Moment gekommen. Mein Freund sollte die Sicherheitskontrolle durchqueren. Durch diese würde ich ihm nicht folgen dürfen. Langsam trat ich auf ihn zu und durfte unter dem leicht amüsierten Blick des Flughafenangestellten dafür sorgen, dass das Shirt meines Freundes tränendurchnässt war. Als ich mich losriss, blickte ich einfach nur in die blauen Augen, die sich vor mir befanden. Ich liebe dich, dachte ich, drehte mich um und ging davon.

Although we knew
this time will come
for me and you,
don’t say anything tonight
if you’re gonna say goodbye.
(Skillet- Say Goodbye)
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Sophie <3
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:39 am

Du weißt, dass ich die alle mag *___*
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Melloni




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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:40 am

Freut mich echt,vielen Dank,Soph Smile.
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Sophie <3
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 2:45 am

Hehe, stimmt ja auch Wink
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Jenni<3

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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 4:51 am

Wie immer schön *______________*
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Melloni




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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 5:19 am

Ganz großes Dankeschön,Jenni Smile.
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Jenni<3

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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 5:21 am

Melloni schrieb:
Ganz großes Dankeschön,Jenni Smile.

woher weißt du, dass ich ich bin???
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 5:38 am

wunderschöne geschichte, echt SmileSmile
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Melloni




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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 5:40 am

Freut mich,dass meine Texte so gut hier ankommen ;DD.
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BeitragThema: Re: Wonderful life?!   Wonderful life?! EmptyDo Dez 29, 2011 5:45 am

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